Bürgermeister Ulf Stecher berichtet der Seniorenunion

01.03.2016

Hemmingstedt – In der Gaststätte Suhl hatten sich über 50 Interessierte der Dithmarscher Seniorenunion eingefunden, um dem Heider Bürgermeister Ulf Stecher zuzuhören, was es Aktuelles in der Kreisstadt gibt.

Die Kreisstadt Heide habe eine bestimmte Entwicklung genommen, die nicht voraussehbar war. Statt nach der Prognose von 2003 mit 20 Tausend Einwohnern auf 19,5 abzusinken, stehe Heide jetzt kurz vor 22 Tausend. Dabei haben drei Faktoren eine Rolle gespielt.  Enormer Zuzug der über 55-jährigen, die gute Entwicklung der Fachhochschule Westküste von 600 auf 1600 Studenten und die rasante Ausdehnung des Westküstenklinikums, wo mittlerweile 100 Millionen Euro verbaut wurden und allein im Jahre 2011 beispielsweise 200 neue Mitarbeiter eingestellt wurden und jetzt rund 2.000 Beschäftigte tätig sind.Weiterhin habe Heide zweimal Glück gehabt, dass der Bundeswehrstandort erhalten geblieben ist. Bedauerlich sei, dass in den Zentralorten Geschäfte geschlossen worden sind. Der Einzugsbereich Heides sei sehr groß. Heide sei Nahversorgungszentrum für knapp 100 000 Menschen und dieser Hinsicht glücklicherweise Hamburg relativ weit entfernt. Auch der Online-Handel habe große Dynamik entwickelt und es ginge nun darum, dass der Einzelhandel sich dagegen behaupte.

Das Einkaufszentrum Heider Markthalle mit Marktpassage an der Westseite des Marktplatzes werde von der Stadt unterstützt. Der Baubeginn habe zwar etwas länger als vorausgesehen gedauert,aber 30 Millionen Euro eines Großinvestors werden laut Stecher nun verbaut werden. Das Ziel sei nun die Eröffnung zu Ostern 2017. Dazu werde auch zurzeit auch sonnabends gearbeitet. Ein großer Buswendeplatz werde vor demEinkaufszentrum entstehen. Konkurrenzfähigkeit zu anderen Städten, verbessertes Einkaufsverhalten, attraktiver im Kampf  mit dem Internet, Flaniermeile und Ort der Begegnung, das sind Ziele, die erreicht werden sollen. Mit C&A werde ein großes Geschäft nach Heide kommen.

Das Bahnhofsumfeld solle nun zukünftig attraktiver werden. Die Verknüpfungsanlage von Bahn und Bus muss in den kommenden Jahren unbedingt mit dem überregionalen ZOB vereint werden. Einmalig in Deutschland sei das geplante gemeinsame Dienstleistungszentrum von Stadt und Kreis, welches auch die Einfassung des neuen Bahnhofsvorplatzes bilden könnte.Ein Mehrgenerationen-Quartier östlich vom Bahnhof wären Optionen, dieses Bahnhofsumfeld städtebaulich mit Leben zu erfüllen.

Die abgebrannte Turnhalle war ein weiterer Punkt, der bald gelöst werden wird. Nach dem Abriss und einem Architektenwettbewerb sei etwa im Mai mit einer Vergabe an einen Architekten zurechnen. Herbst 2017 ist als Fertigstellungstermin angepeilt, so Stecher.

Die wirtschaftliche Situation Heides sei nicht gut, die Ausgaben zu hoch. Insbesondere das Schwimmbad habe zur städtischen Gesamtverschuldung von 25 Millionen stark beigetragen. Heide habe innerhalb von 6 Tagen per Amtshilfe der Bundeswehr 120 Plätze für Flüchtlinge durch einen Bundeswehrblock auf dessen Gelände zugesagt bekommen. Diese wurde nun für 190.000 Euro hergerichtet. Die Flüchtlinge zu integrieren sei ein differenziertes Problem für die Kommunen. Zurzeit leben knapp 400 Flüchtlinge in Heide. Zwei Drittel der aktuell zu uns kommenden Flüchtlinge haben weder Bildungs- noch Berufsabschlüsse und zudem keine Deutschkenntnisse.

Tourist-Info, Innenstadthotel,Stadtumland, die kurzfristig kommende Anbindung des Loher Kreisels an das WKK waren weitere Punkte, die nur angerissen werden konnten.

Bürgermeister zu sein in Heide sei nie langweilig, mit diesen Worten schloss Stecher seinen sehr interessanten Vortrag.

von Friedrich-Wilhelm Trottmanna